(npl) Tiermodelle dienen der Untersuchung verschiedener Erbformen mittels genetisch definierter Zuchtlinien (→Genetik). Bei Mäusen z. B. sind bisher 5 monogenetische Adipositas-Linien bekannt. Der Erbgang bei der „Yellow Mouse“ ist autosomal-dominant, bei der adipösen Maus (ob/ob) autosomal-rezessiv (→ob/ob-Maus). Der pleiotrope Effekt der dominanten Mutation der Yellow Mouse induziert neben →Adipositas auch →Diabetes. Bei dem dominanten Erbgang entwickelt sich die Adipositas schon kurz nach der Geburt, bei einem rezessiven kann die Adipositas auch später auftreten. Tiere mit einem polygenen Erbmodus werden oft nur bei bestimmter Ernährung fett (z. B. Sprague-Dawley-Ratten mit „Cafeteria-Diet“). Bei nahezu allen Tiermodellen geht die Entwicklung der Adipositas mit einer →Insulinresistenz, →Hyperinsulinämie, Diabetes und →Dyslipidämie einher; einige entwickeln auch eine →Hypertonie (York 1992; Sclafani 1993). Neben dem verantwortlichen Gen der Yellow Mouse ist auch das ob/ob-Mausgen kloniert (Zhang et al. 1994). Es ist hinsichtlich der Aminosäuresequenz mit dem humanen Gen zu 85 % identisch. Das ob/ob-Genprodukt (→Leptin) ist inzwischen im humanen Fettgewebe nachgewiesen.