Lexikon

Koh­len­hy­dra­te

(npl) Sub­stanz­klas­se, für die als Haupt­bau­stei­ne Koh­len­stoff und Was­ser im Ver­hält­nis 1:1 cha­rak­te­ris­tisch sind. Koh­len­hy­dra­te zäh­len zusam­men mit →Eiweiß und →Fett zu den Ener­gie lie­fern­den Nähr­stof­fen. Koh­len­hy­drat­hal­ti­ge Nah­rungs­mit­tel ent­hal­ten häu­fig wich­ti­ge →Vit­ami­ne, →Mine­ral­stof­fe und →Spu­ren­ele­men­te. Man unter­schei­det zwi­schen hoch­mo­le­ku­la­ren, schwer lös­li­chen, kom­ple­xen Koh­len­hy­dra­ten, den so genann­ten Polys­ac­cha­ri­den (z. B. Stär­ke), und nie­der­mo­le­ku­la­ren, leicht lös­li­chen, iso­lier­ten Koh­len­hy­dra­ten, den so genann­ten Mono- oder Dis­ac­cha­ri­den (z. B. Glu­co­se und Sac­cha­ro­se). Emp­foh­len wird ein Anteil von Koh­len­hy­dra­ten an der täg­li­chen Ener­gie­zu­fuhr von 50–60%, wobei Nah­rungs­mit­tel mit kom­ple­xen Koh­len­hy­dra­ten (Gemü­se, Getrei­de­pro­duk­te u. a.) Nah­rungs­mit­teln mit iso­lier­ten Koh­len­hy­dra­ten (Kuchen, Limo­na­den, Süßig­kei­ten) vor­zu­zie­hen sind.

Bal­last­stof­fe zäh­len eben­falls zur Grup­pe der Koh­len­hy­dra­te. Da in letz­ter Zeit ver­mehrt die Ergeb­nis­se epi­de­mio­lo­gi­scher Stu­di­en gezeigt haben, dass Kalo­rien aus Fett die Adi­po­si­tas viel mehr beein­flus­sen als die Gesamt­ener­gie­zu­fuhr, wird ver­stärkt eine fett­li­mi­tier­te und koh­len­hy­drat­li­be­ra­li­sier­te Diät zur Gewichts­re­duk­ti­on emp­foh­len.


Abb. 26a Fett­ver­zehr und BMI (n. Pudel und Wes­ten­hö­fer 1992).


Abb. 26b Koh­len­hy­drat­ver­zehr und BMI (n. Pudel und Wes­ten­hö­fer 1992). Die Abbil­dun­gen ver­deut­li­chen den epi­de­mio­lo­gi­schen Zusam­men­hang zwi­schen dem rela­ti­ven Fett- und Koh­len­hy­drat­ge­halt der Kost und dem durch­schnitt­li­chen BMI.