Lexikon

medi­ka­men­tö­se The­ra­pie (f) der Adi­po­si­tas

Die medi­ka­men­tö­se The­ra­pie der Adi­po­si­tas hat das Ziel, eine für die lang­fris­ti­ge Gewichts­re­duk­ti­on not­wen­di­ge Ernäh­rungs­um­stel­lung in einem inte­grier­ten Kon­zept zu unter­stüt­zen. Eine allei­ni­ge phar­ma­ko­lo­gi­sche Kör­per­ge­wichts­ab­nah­me mit Hil­fe von Medi­ka­men­ten kann allen­falls einen kurz­fris­ti­gen Erfolg auf­wei­sen. Wich­tig für einen lang­fris­ti­gen Erfolg ist eine →Life­style-Modi­fi­ka­ti­on, die aller­dings in vie­len Fäl­len auf­grund der kom­ple­xen Pro­ble­ma­tik der Adi­po­si­tas­ent­ste­hung und ‑the­ra­pie frus­tran ver­läuft. Eine medi­ka­men­tö­se Behand­lung kann bei Adi­po­si­tas ab einem BMI von etwa 30 kg/m2 indi­ziert sein, um im Rah­men einer Ver­än­de­rung der Ernäh­rungs- und Akti­vi­täts­ge­wohn­hei­ten eine Unter­stüt­zung zu bie­ten. Prin­zi­pi­ell kann die →Ener­gie­auf­nah­me und der →Ener­gie­ver­brauch phar­ma­ko­lo­gisch beein­flusst wer­den. Eine Reduk­ti­on der Ener­gie­auf­nah­me kann durch (1) Appe­tit­züg­ler, (2) Hem­mer der Magen­ent­lee­rung, (3) Hem­mer der Nah­rungs­ver­dau­ung und Resorp­ti­on sowie (4) Hem­mer der Fett­syn­the­se erreicht wer­den. Eine Stei­ge­rung des Ener­gie­ver­brauchs zur Gewichts­ab­nah­me wäre durch eine medi­ka­men­tö­se Stei­ge­rung der →Ther­mo­ge­ne­se durch Sub­stan­zen wie →Schild­drü­sen­hor­mo­ne, →Nico­tin oder →Cof­fe­in mög­lich. Auf­grund unzu­rei­chen­der Wir­kung in neben­wir­kungs­ar­men Dosie­run­gen sind vie­le der in Fra­ge kom­men­den Phar­ma­ka nicht zum sinn­vol­len Ein­satz zu emp­feh­len. Grö­ße­re kli­ni­sche Bedeu­tung haben zur Zeit →Sät­ti­gungs­ver­stär­ker vom Typ der →Sero­to­ni­na­go­nis­ten (→Sibut­ra­min) und Inhi­bi­to­ren der intesti­na­len Resorp­ti­on wie →Lipa­sein­hi­bi­to­ren (→Orli­stat). Wei­te­re prin­zi­pi­el­le Sub­stan­zen sind zum Teil auf­grund von Neben­wir­kun­gen ver­las­sen wor­den oder wer­den wei­ter erforscht und kli­nisch erprobt.
Sie­he auch →Adi­po­si­t­as­pro­gramm, →Adi­po­si­tas­the­ra­pie und →The­ra­pie.