Die Ketogene Diät ist eine fettreiche, an Kohlenhydraten stark reduzierte, streng bilanzierte
Ernährungsform mit ausreichendem Eiweiß- und Energiegehalt. Sie wurde in den 1920ern zur Behandlung von Epilepsien entwickelt, geriet jedoch mit den Fortschritten der antiepileptischen Pharmakotherapie sowie der Epilepsiechirurgie in Vergessenheit.
Die ketogene Diät führt zu einer Umstellung des Stoffwechsels von einer Energiegewinnung vorwiegend aus Glukose auf die Energieerzeugung aus Fettsäuren. Vergleichbar den physiologischen Veränderungen im Hungerzustand werden bei der ketogenen Diät die Ketonkörper – energiereiche, kurzkettige Abbauprodukte der Fettsäuren – zu einem der wichtigsten Substrate für den Energiestoffwechsel. Durch die Umstellung des Energiestoffwechsels auf Ketonkörper verlieren Stoffwechselvorgänge im Abbau der Glukose, vom Glukosetransport an der Bluthirnschranke (GLUT 1) über Glykolyse bis zur Pyruvatdehydrogenase, an Bedeutung. Insbesondere das Gehirn, dessen Neurone – im Unterschied zu Herz‑, Skelettmuskel und Niere – langkettige Fettsäuren nicht verstoffwechseln können, nutzt Ketonkörper für seinen Energiestoffwechsel.
Quelle
Friedrich A. M. Baumeister: Ketogene Diät – Ernährung als Therapiestrategie bei Epilepsien und anderen Erkrankungen. Schattauer, Stuttgart, 2012 (bei Amazon kaufen).