Als TOFI (eng­li­sches Akro­nym von „Thin Out­side Fat Insi­de“) wer­den Per­so­nen bezeich­net, die zwar schlank sind, aber den­noch einen hohen Anteil an Kör­per­fett­ge­we­be auf­wei­sen.

Defi­ni­ti­on und Begriffs­ge­schich­te

Als TOFIs wer­den Men­schen bezeich­net, die einen Body-Mass-Index (BMI) unter 25 haben und Sym­pto­me des Meta­bo­li­schen Syn­droms (Syn­drom X) auf­wei­sen. Der BMI berech­net sich, indem man das Kör­per­ge­wicht des Pro­ban­den durch die Kör­per­grö­ße in Metern zum Qua­drat teilt.

Zu den Indi­ka­to­ren des Meta­bo­li­schen Syn­droms zäh­len neben einem gestör­ten Koh­len­hy­drat­stoff­wech­sel (Insu­lin­re­sis­tenz), der Blut­hoch­druck (Hyper­to­nie), eine Ver­schie­bung der Blut­fett­frak­tio­nen (Dys­li­po­pro­te­in­ämie = hoher VLDL-Spie­gel bei nied­ri­gem HDL-Spie­gel) und ein erhöh­tes vis­ze­ra­les Bauch­fett­de­pot „Apfel­form“ (abdo­mi­nel­le Adi­po­si­tas).

Der Begriff wur­de von Jim­my Bell am Impe­ri­al Col­lege, Lon­don geprägt.[1] Bell nutz­te die MRT-Dia­gnos­tik, um Kör­per­fett um inne­re Orga­ne zu mes­sen. Die­ses inne­re Kör­per­fett soll im Gegen­satz zum Unter­haut­fett­ge­we­be dazu füh­ren, dass eine Insu­lin­re­sis­tenz auf­ge­baut wird, die wie­der­um zu Dia­be­tes und Herz­krank­hei­ten füh­ren kann.[2]

Dia­gno­se

Um das TOFI-Syn­drom zu klas­si­fi­zie­ren, muss der abdo­mi­nal-vis­ze­ra­le Fett­ge­halt (tief­lie­gen­des Bauch­fett) gemes­sen wer­den. Dies kann mit­tels Magnet­re­so­nanz­to­mo­gra­phie (MRT), Com­pu­ter­to­mo­gra­phie (CT) oder Bio­im­pe­danz­mes­sung (BIA) gesche­hen. Da eine MRT-Unter­su­chung teu­er und die CT strah­len­be­las­tend sind, schei­den die­se bei­den Ver­fah­ren (außer für spe­zi­el­le Kli­ni­sche Befun­dun­gen) aus.

Die Mes­sung via Bio­im­pe­danz­mes­sung (BIA) stellt die ein­fachs­te und güns­tigs­te Metho­de dar, bei der der Pro­band mit den blo­ßen Füßen auf einer digi­ta­len Waa­ge und Hand­elek­tro­den ver­mes­sen wird. Vor­teil­haft ist hier­bei, dass ein Ent­klei­den und der direk­te Kör­per­kon­takt zum Befun­den­den ent­fällt und in wei­te­re, zukünf­ti­ge Daten­er­he­bun­gen zum direk­ten Ver­gleich her­an­ge­zo­gen wer­den kön­nen.

Metho­den wie die Mes­sung der Kör­per­um­fän­ge sind unge­eig­net, da die­se die vis­ze­ra­len Fett­de­pots nicht dar­zu­stel­len ver­mö­gen.

Auf­tre­ten

Eine Stu­die der bri­ti­schen Ernäh­rungs­wis­sen­schaft­ler Loui­se Tho­mas und Gary Frost haben erge­ben, dass ca. 14 % der Män­ner und 12 % der Frau­en zu den TOFIs gerech­net wer­den kön­nen.[3]

Ein­zel­nach­wei­se

  1. David Heber, Zha­o­ping Li: Pri­ma­ry Care Nut­ri­ti­on: Wri­ting the Nut­ri­ti­on Pre­scrip­ti­on, CRC Press, 2017, ISBN 9781498748377, S. 26.
  2. Are you a Tofi? (That’s thin on the out­side, fat insi­de). In: The Guar­di­an, 10. Dezem­ber 2006.
  3. Sind sie ein TOFI? Arti­kel vom 21. Okto­ber 2016 in der Wirt­schafts­wo­che. Abge­ru­fen am 2. Dezem­ber 2020.