Lexikon

hepatische Lipase

(f) Synonyme: hepatische Triglyceridlipase (HTGL), hepatische Triglyceridhydrolase, Leberlipase Enzym, das in der Leber gebildet und im Disse-Raum an den Epithelien der Lebersinusoide durch Bindung an Glykosaminoglykane fixiert ist. Das Enzym wird durch Heparin im Heparintest abgelöst und somit im Plasma messbar. Im Gegensatz zur ebenfalls im Heparintest abgelösten peripheren Lipoproteinlipase kann die hepatische Lipase weder durch Protaminsulfat noch durch einmolare Kochsalzlösung inhibiert werden; zu ihrer Aktivierung ist das Apo CII nicht notwendig. Die hepatische Lipase hydrolysiert vor allem die in den →Remnants der triglyceridreichen Lipoproteine (Chylomikronen, VLDL, IDL) enthaltenen →Triglyceride und Phospholipide und spielt daher eine Rolle bei der Umwandlung dieser Remnants zu cholesterinreichen Partikeln, vor allem →LDL. Dies wurde gefolgert aus der sehr seltenen familiären Defizienz der hepatische Lipase, bei der IDL und triglyceridreiche LDL akkumulieren. Auch →HDL2 ist ein Substrat für die hepatische Lipase; es wird vermutet, dass die hepatische Lipase HDL2 durch Hydrolyse der darin enthaltenen Triglyceride zu HDL3 umwandelt. Bei niedrigen Aktivitäten der hepatische Lipase findet man hohe Spiegel an HDL2 und vice versa.
Siehe auch →postheparinlipolytische Aktivität.